Goerdelerstraße

Goerdelerstraße:

Südwestlich der Marienkirche liegt das „Wohnviertel der Widerstandskämpfer“ rund um die Straße „Im Vree“. Ihm schließen sich die Straßen an, die an mehr oder auch etwas weniger bekannte Widerstandskämpfer erinnern.

Die Geschwister Scholl (Weiße Rose) oder Clemens August Graf von Galen als „Löwe von Münster“ sind auch heute noch bekannt wie der von den Nazis ermordete Theologe Dietrich Bonhoeffer oder Karl Leisner, der im KZ Dachau heimlich zum Priester geweiht wurde. Helmuth James Graf von Moltke ist an den Staatsstreichplänen beteiligt, Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist als derjenige in die Geschichte eingegangen, der im Juli 1944 das Attentat auf Hitler verübte.
Weggefährten im Widerstand waren Bernhard Letterhaus (1894-1944) und Nikolaus-Groß (1898-1945). Letterhaus war in der Katholischen Arbeiterbewegung aktiv. Als Hauptmann im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht erlangte er Bedeutung als Verbindungsmann der Verschwörer des 20. Juli zur ehemaligen Katholischen Arbeiterbewegung.

Nikolaus Groß war Mitglied im Gewerkverein christlicher Bergarbeiter, 1927 übernahm er die Schriftleitung der Westdeutschen Arbeiterzeitung und arbeitete eng mit Bernhard Letterhaus zusammen. Beide setzen sich offen bereits vor 1933 mit den Nationalsozialisten auseinander.
Nach dem 20. Juli 1944 werden Groß‘ Verbindungen zu Carl Goerdeler und Jakob Kaiser bekannt. Carl Goerdeler (1884-1945) hatte als Oberbürgermeister von Leipzig seit 1035 heftige Auseinandersetzungen mit der NSDAP und wurde später zum Mittelpunkt der zivilen Widerstandskreise. Er wurde denunziert. Letterhaus, Groß und Goerdeler wurden in Berlin-Plötzensee ermordet.
Erich Klausener (1885-1934) sprach im Juni 1934 auf dem Berliner Katholikentag in Hoppegarten und wendet sich darin deutlich gegen die Ausgrenzung von weltanschaulichen Kontrahenten durch die Nazis. Kurze Zeit später er im Zuge der Mordaktionen des 30. Juni 1934 von der SS in seinem Büro erschossen.

 

(Karte: www.geodatenatlas.kreis-borken.de)